Samstag, 29. September 2007

Lebenszeichen

Wir sind gestern gut behalten, aber muede in Freetown angekommen. 27 Stunden Reisezeit, Flug mit Umsteigen in Casablanca und dann die Faehre ueber den Fluss haben uns relativ fertig gemacht, so dass wir gestern einen eher ruhigen Tag hatten. Auch was das Wetter angeht, war das eher empfehlenswert. Wechselhaft zwischen schwueler Hitze und immer wieder kraeftigen Regen-Duschen.

Interessant war vor allem das Geldwechseln, wobei wir von einer Traube von ca. 15 Leuten umgeben waren, die alle wollten, dass wir "ihr" Transportmittel nuetzen. Waehrenddessen haendigte uns der Mensch am Schalter das Geld aus, dass er uns in 5000 Leone-Scheinen gab, was der groesste vorhandene Schein ist. Wert: ungefaehr 1,13 Euro. Das war ein erster Hinweis auf das was uns kurz darauf begegnen sollte - die Armut sieht man an jeder Strassenecke, gleichzeitig aber auch einige Leute, die superreich sind. War zu erwarten, aber trotzdem ist es einfach etwas anderes, das so direkt vor sich zu sehen.
Die Leute sind supernett, alles hervorragend, Ann-Marie und Victoria kuemmern sich ruehrend um uns. Ich habe im Moment zwar noch das Gefuehl nicht wirklich zu verstehen, wie hier alles so laeuft, aber ich hoffe, das kommt mit der Zeit. Ein paar Brocken Krio hab ich immerhin schon mal gelernt.

Am Montag werden wir die erste Team-Besprechung haben, in der wir die Plaene fuer die naechsten Wochen schmieden waeren, heute waren wir bei der GTZ um dort ein paar Kontakte zu knuepfen. Morgen werden wir wahrscheinlich in unser festes Domizil fuer die naechste Zeit ziehen, aber das muessen wir erst noch sehen. Und wir werden morgen in einem Gottesdienst willkommen geheissen, wo wir wohl auch ein paar Worte an die Gemeinde richten "duerfen" werden. Daumen druecken.

Der grosse Kulturschock blieb zuerst aus, den hatte ich aber dafuer heute morgen, als ich waehrend des Wartens auf Ann-Marie (unsere Chefin) den Spiegel gelesen habe und gerade bei einem Artikel ueber unsere "geliebte" bayrische Staatsregierung gelesen habe, und auf einmal Afrika an meine Tuer klopfte. Aber inzwischen bin ich wieder hier angekommen ;)

Internet ist auf jeden Fall relativ ohne Probleme verfuegbar, so dass ich wohl relativ oft dazu kommen werde etwas zu schreiben.

Liebe Gruesse in die Heimat.

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